Wie viel Mottowoche darf sein?

Der letzten Woche haben alle entgegengefiebert: Die Mottowoche der Abiturient*innen hat Farbe, Kostüme und ein wenig Chaos in unsere Schule gebracht – für viele eine der schönsten Erinnerungen an ihre Schulzeit. Doch schon nach dem ersten Tag wurde die Stimmung durch eine Beschwerde über zu laute Musik getrübt. Die Folge: Gespräche, Einschränkungen, und das Gefühl, ständig aufpassen zu müssen.
Natürlich verstehen wir, dass Unterricht nicht dauerhaft gestört werden sollte – aber war es wirklich so schlimm? Viele von uns jüngeren Schüler*innen empfinden die Reaktion als übertrieben. Wir plädieren ausdrücklich für mehr Stimmung, Musik und Aktionen während der Mottowoche.
Schließlich ist die Mottowoche nicht irgendeine Woche. Es sind die letzten Schultage nach 12 Jahren Lernen, Klausuren und Prüfungen. Da darf es auch mal lauter, bunter und emotionaler zugehen – solange der gegenseitige Respekt bleibt.
Wir wünschen uns, dass diese besonderen Tage nicht durch Angst vor Beschwerden oder starren Regeln erstickt werden. Vielmehr sollte man nach Lösungen suchen, wie Feiern und Unterricht nebeneinander möglich sind. Vielleicht mit abgesprochenen Zeiten oder klaren Zonen – so könnten alle Beteiligten profitieren.
Dabei ist die Mottowoche nicht nur für die Abiturient*innen ein bedeutender Abschluss – auch die jüngeren Jahrgänge erleben sie als Highlight. Viele Schüler*innen der unteren Stufen sehen die Verkleidungen, Gruppenspiele und den Abistreich als Motivation, selbst einmal bis zum Abitur durchzuhalten. Es ist ihr ganz persönlicher Abschied von den „Großen“, denn zur Zeugnisverleihung oder den offiziellen Feiern sind sie meist nicht eingeladen. Umso wichtiger sind solche öffentlichen Momente im Schulalltag – sie verbinden und hinterlassen Eindrücke.
Unsere Bitte: Lasst uns nicht die letzten Momente streichen, die uns als Schülerschaft zusammenschweißen. Schule ist mehr als Unterricht – es ist auch Gemeinschaft, Erinnerung und Emotion. Und dafür sind solche Tage da.
– Eure Schülerzeitung