Wie wir bei der langen Nacht der Mathematik einen neuen Mitbewohner bekamen

von Kalle und Bruno S., 6c

Am 22. November 2024 fand „Die lange Nacht der Mathematik“ wieder an unserer Schule statt. Wir freuten uns, zusammen mit vielen anderen SchülerInnen bis spät am Abend Matheaufgaben lösen zu dürfen. Es war anstrengend, aber auch richtig cool. Wir knobelten im Team, lachten und halfen uns gegenseitig. In den Pausen gab es Snacks und manchmal ging es auch kurz raus an die frische Luft.

Und genau dort draußen auf dem Schulhof passierte dann etwas ganz Besonderes. Im kalten, regnerischen Wetter entdeckten wir einen ganz kleinen Igel. Er lag hilflos am Boden, fest eingerollt und zitterte. Leider hatte ein Oberstufenschüler ihn vorher aus Versehen getreten, da er ihn im Dunkeln nicht gesehen hatte. Wir waren daher ziemlich besorgt. Zum Glück nahm unser Vater unsere Sorge ernst, zögerte nicht lange und brachte den kleinen Igel zur Igel-Notstation. Dort wurde er zunächst untersucht, gewogen, entlaust und zum Aufpäppeln aufgenommen, damit er ein Mindestgewicht von mindestens 500 Gramm erreicht. Die Dame in der Igel-Notstation war sehr nett und eine richtige Igel Expertin! Weil der Igel ein Männchen war und auf dem Schulhof von unserer Schule gefunden wurde, bekam er den Namen Coro (Igelmännchen enden immer auf -o).

Anfang Januar 2025 war es endlich so weit und wir durften Coro zu uns nach Hause holen, um ihn bei uns überwintern zu lassen. Unsere Familie war total stolz und aufgeregt, dass wir jetzt einen Igel versorgen durften. Zunächst wohnte Coro bei uns im Keller, in einem Umzugskarton. Dieser wiederum enthielt einen kleineren Karton mit einem kleinen Zugang zum „Schlafgemach“ für Coro. Die nächsten Wochen fütterten wir ihn täglich und er nahm auch ganz schön zu. Zum Fressen gab es für Coro spezielles Igeltrockenfutter, das wir mit Katzenfutter zusammenmischten.

Als er dann schon ein richtiger Brummer war, brachten wir ihn samt Karton in die Garage. Dort war es kälter, genau richtig für den Winterschlaf. Hier fiel er, wenn auch ein bisschen später als erwartet, nämlich erst Mitte Februar, endlich in seinen Winterschlaf (Die Igel Expertin hatte uns erklärt, dass dies nicht untypisch für junge Igel, die sich noch nicht genügend Fettpolster angefressen haben, sei).

Ab ungefähr Mitte April schauten wir jeden Tag vorsichtig nach, ob Coro sich wieder bewegt. Aber nein, er schlief noch. Gegen Ende April dann wachte er auf und nachdem er sich einige Tage wieder füttern ließ und noch viel schlief, gab er uns schließlich eindeutig durch Kratzspuren an den Kartoninnenseiten zu verstehen, dass es für ihn an der Zeit war, wieder raus in die freie Natur zu gehen.

Am 26. April war dann der große Tag. Wir öffneten den Karton und Coro durfte den ganzen Tag an der frischen Luft schnuppern. Er schaute ganz vorsichtig heraus aus seinem Karton, aber blieb erst einmal weiter in seinem Karton. Erst um ungefähr 22:00 Uhr, als es schon ganz dunkel war, entschied er sich: „Jetzt ist es Zeit in die Freiheit zurückzukehren!“ Ganz gemütlich, ohne Eile, zuckelte er aus seinem Karton und verschwand in die Nacht.

Wir standen still da und beobachteten ihn dabei wie er zurück in seine Welt marschierte. Entspannt sah er aus, wohl genährt und richtig gesund und stark.

Vielleicht kommt er uns ja irgendwann mal wieder besuchen. Wir würden uns riesig freuen.

Mach’s gut Coro!