Die neue Anti Cannabis-Kampagne
Die neue Kampagne gegen Cannabis-Konsum der Drogenbeauftragten hat gestartet – und stößt bereits auf Kritik. Überraschung.
Daniela Ludwig ist für viele durch Sprüche wie „Cannabis ist kein Brokkoli“ oder „Kiffen ist nicht cool. Es ist cool, nicht zu kiffen bekannt“. Entsprechend unbeliebt ist sie bei Befürwortern der Legalisierung. Wer die Debatte nicht ganz mitverfolgt hat – die Befürworter der Legalisierung argumentieren zum Beispiel mit einem kontrollierteren Verkauf, dadurch würde die Droge sogar seltener von Kindern und Jugendlichen gekauft werden können und die Inhaltsstoffe, wie beispielsweise die Menge am gefährlichen THC, könnten besser reguliert werden. Die Gegner des Verbots sind also nicht nur unaufgeklärte Kiffer, sondern setzen sich mit dem Thema durchaus auseinander. Beispiele für eine gelungene Legalisierung sind zum Beispiel die Niederlanden oder Portugal. Die neue Kampagne setzt auf Influencer wie den TikTok-Lehrer „Herr Grimm“, mit denen man die Jugend ansprechen will. Doch der Standpunkt bleibt derselbe und die Resonanz ist erneut überwiegend negativ. Und mit etwas anderem kann man eigentlich auch nicht rechnen, solange die Drogenpolitik sich nicht ändert. Denn das Amt der/des Drogenbeauftragten ist wie verflucht. Was viele nämlich nicht wissen: die/der Drogenbeauftragte/r ist nur für die Öffentlichkeitsarbeit, zuständig, das heisst, die aktuelle Politik zu vertreten. Während sich also das halbe Internet auf Daniela Ludwig stürzt, kann sie selbst gar nichts verändern. So stößt letzten Endes die Kritik nicht auf fruchtbaren Boden und, wie es auf der neuen Website „cannabispraevention.de“ selbst heisst:
„Die Parteien diskutieren verschiedene Modelle, im Bundestag gibt es aber im Moment keine Mehrheit für eine Gesetzesänderung.“
Daniela Ludwig versucht gerade alles, um Vertrauen zurückzugewinnen. Die neue Kampagne versucht zumindest, auf Augenhöhe mit Jugendlichen zu reden. Aber die Kritik wird, bevor sich die Politik nicht ändern, wohl nie ändern und die Politik wird sich wohl nie ändern, wenn die Kritik an die/den Drogenbeauftragte/n und nicht an Gesundheitsminister Spahn wendet.