Fridays For Future während Corona?

Was macht Fridays For Future in Zeiten von Corona? Gerade jetzt kann man ja keine Demonstrationen mit vielen Menschen veranstalten, die Schule ist sowieso geschlossen und das Thema Klimawandel verliert wegen der Coronakrise an Aufmerksamkeit. Trotzdem verliert das Thema ja nicht an Relevanz und Fridays For Future bemüht sich auch in diesen Tagen auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Wie? Wir haben Maudi, eine Fridays-For-Future-Aktivistin aus Hamburg gefragt.

MyVey: Die Medienlandschaft fokussiert sich jetzt ja vor allem auf ein Thema: Corona. Hältst du das für gerechtfertigt und kriegt das Thema Klimawandel überhaupt noch Aufmerksamkeit?

Maudi (FFF Hamburg): Jetzt gerade bekommt das Thema meiner Meinung nach definitiv weniger Aufmerksamkeit, was ich im Moment aber noch gerechtfertigt finde. Gerade hat die Coronakrise Vorrang. Was aber wichtig ist, ist dass es am Ende oder nach der Coronakrise wieder thematisiert wird. Vielleicht kann die Coronakrise uns auch helfen zu lernen, wie man mit solchen Krisen umgeht und dass man dieses Wissen auch auf die Klimakrise anwendet.

MyVey: Also glaubst du, dass die Klima-Problematik die Coronakrise überleben wird und wir uns danach wieder darauf konzentrieren können?

Maudi (FFF Hamburg): Das hängt ganz davon ab, ob Journalist*innen es danach weiterhin thematisieren. Ich glaube das schon, es gibt bereits Artikel über z.B. die Zusammenhänge von der Corona-Pandemie und der Klimakrise. Fest steht aber, dass Bewegungen wie Fridays For Future, Extinction Rebellion, Ende Gelände, usw. weiterhin bestehen und auch noch auf die Thematik aufmerksam machen.

MyVey: Wenn du sagst, dass Fridays For Future, Extinction Rebellion, etc. versuchen, die Aufmerksamkeit eben wieder auf die Klimakrise zu lenken. Wie genau tun sie das?

Maudi (FFF Hamburg): Genau, es sind mehrere Aktionen geplant, die die Demos ersetzen sollen. Am 24.04.2020, also nächsten Freitag, soll es beispielsweise statt einem bundesweiten Klimastreik einen Livestream auf YouTube geben, in dem viele bekannte Bands oder Wissenschaftler auftreten werden oder Webinare von Fridays For Future auf unserem YouTube-Kanal. Außerdem gibt es noch eine Schilderaktion, bei der bis zum 24.04. Transparente an verschieden Orten in Städten wie Berlin oder Hamburg gesammelt werden und dann vor das Rathaus, bzw. den Bundestag gelegt werden. Wenn die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus langsam auch wieder eingeschränkt werden, können wir ja vielleicht auch wieder kleine Demonstrationen organisieren.

MyVey: Wie genau könnt ihr diese Aktionen in Zeiten von Social Distancing planen? Was hat sich bei der Organisation verändert?

Maudi (FFF Hamburg): Eigentlich nicht viel, die persönlichen Treffen, die sonst immer einmal in der Woche stattgefunden haben, wurden jetzt abgesagt, aber vorher wie nachher planen wir größtenteils über Telefonkonferenzen. Davon gibt es jetzt jede Menge, da natürlich jeder auch mehr Zeit hat. Bei der Organisation sind wir also immer noch gut aufgestellt.

MyVey: Danke für das Gespräch!

 

Und jetzt kommt ihr: Bemalt eure Transparente und bringt sie bis zum 24.04. vor 14:00 Uhr an eine Sammelstelle in eurer Nähe. Schreibt in eine Ecke unser Motto: „Corvey For Climate“. Den Link zu den Sammelstellen findet ihr oben im Interview oder hier nochmal. Es gibt auch eine Stelle in der Nähe des Corveys: die St. Martinus Kirche in Eppendorf.

 

 

 

 

 

 

Das #corveyforclimate-Plakat von unserer MyVey-Redaktion