Impfpflicht für Lehrer- ja oder nein

Ohne Zweifel eine schwierige Frage. Beim Entscheiden kann die Auslegung der Pro und Contra Argumente weiterhelfen (die hier dargelegten Meinungen entsprechen nicht zwingend den Meinungen der Autoren):

PRO

Corona; schon zu lange sind wir Schüler im Lockdown. Wir sehen unsere Mitschüler nicht und schreiben tausende von Mails, anstatt in Person miteinander zu reden. Keine Frage, die Vorteile des Präsenzunterrichts lassen sich nicht abstreiten. Das soziale Miteinander, der informative Austausch und vor allem der Spaß mit Freunden; Mit einer Impfpflicht für die Lehrkräfte kommen wir dem Unterricht im Klassenzimmer einen großen und sehr dringenden Schritt näher.
Das seit März 2020 in Kraft getretene Masernschutzgesetz (§ 20, 9 IfSG) beweist, dass eine Impfpflicht für bestimmte Bereiche erlaubt und sinnvoll ist. Gerade bei dem Virus Covid-19, der unseren gewohnten Alltag nun schon seit über einem Jahr einen Strich durch die Rechnung macht, ist schnelles Handeln gefragt. Alleine die Aufklärung von Skeptikern wird hier nicht ausreichen. Natürlich hört man nicht gerne, dass seine Freiheitsrechte eingeschränkt werden, aber es geht hier schließlich um Menschenleben. Dem Staat ist es ausdrücklich erlaubt, besondere Maßnahmen für besondere Krankheiten zu ergreifen (§ 6, 7 IfSG).
Und was die Nebenwirkungen des Impfstoffes angehen; ein Restrisiko kann bei einem medizinischen Eingriff nie gänzlich ausgeschlossen werden.
Sobald genug Impfdosen zur Verfügung stehen, sollten vor allem die Leute im Bildungswesen bevorzugt und verpflichtet werden. Es geht hier schließlich um die Zukunft der Kinder und Jugendlichen, und damit auch um die Zukunft unserer Gesellschaft.
Das Impfen ist eine moralische Pflicht, schon aus dem Grund, dass wir durchs Impfen Menschen schützen, die für eine Impfung zu krank sind. Impfen ist keine Privatangelegenheit, es geht alle Menschen etwas an. Was spricht also dagegen, dass diese moralische Pflicht auch zum Gesetz wird?

-Autor: Linda

CONTRA

Sollte es für Lehrer und Lehrerinnen eine Impfpflicht gegen das Corona-Virus geben? Vieles verbirgt sich hinter dieser scheinbar simplen Frage.
Den so eine Impfung ist ein körperlicher Eingriff, der immer gewisse Risiken mit sich bringt. Natürlich diese Risiken sind bei den hiesigen Impfstandards gering, aber sie sind immer noch da. Und jeder Mensch sollte für sich entscheiden dürfen, ob er bereit ist diese einzugehen oder nicht. Vor allem da die Langzeit Schäden dieser expliziten Impfung über die wir reden noch nicht bekannt sind. Wie der berühmte Philosoph Rousseau schon so treffend zusammenfasste „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.“. Und die Freiheits- und Persönlichkeitsrechte sind, wie der ein oder andere argumentieren würde, die wichtigsten aller Rechte die wir hier in Deutschland haben.
Natürlich ist es wichtig zu schützen Lehrer und Lehrerinnen sowie Schüler und Schülerinnen. Allerdings ist noch immer nicht klar ob eine Impfung das Übertragen des Virus vorbeugt oder nicht. Doch zum momentanen Zeitpunkt scheint diese Diskussion absurd. Den Deutschland ist nicht Israel, nicht die USA und nicht England. Deutschland hat, wie der Rest der europäischen Union, viel zu wenig Impfdosen. Es können sich nicht einmal all jene impfen lassen die wollen. Warum also eine Pflicht für irgendjemanden auferlegen?
Außerdem könnte eine Pflicht kontraproduktiv sein. Und auf fruchtbaren Boden bei Impfgegner stoßen und Ihnen die Möglichkeit geben ihr Gedankengut zu verbreiten. Denn wie der AFD- Politiker Björn Höcke beweist schließen sich Ignoranz und ein Studium auf Lehramt nicht aus. Denn Unwissen lässt sich schnell beseitigen. Ungewissheit allerdings nicht. Deswegen sollte die Politik Überzeugungsarbeit leisten und nicht verschiedenen Berufsgruppen ein Zwang auf bürgen.

-Autor: Ella