Buch-Rezension: Off the record-Unsere Worte sind unsere Macht

Ich bin Franziska aus der 9ten Klasse und habe im Rahmen eines Corvey+-Projekts Bücher rezensiert. Ich möchte jetzt hier in der Schülerzeitung in den nächsten paar Monaten alle 2-3 Wochen eine Rezension veröffentlichen. Vielleicht ist ja für den einen oder anderen ein neues Lieblingsbuch dabei… Bei dem ersten Buch handelt es sich um ein ganz interessantes und aktuelles Buch. Viel Spaß beim Lesen!

Titel: Off the record-Unsere Worte sind unsere Macht

Autor*in: Camryn Garrett

Erscheinungsjahr: 2021

Seiten: 408

Verlag: Arena

 

In diesem Buch der Autorin Camryn Garrett geht es um Josie Wright, die an einem Talentwettbewerb eines bekannten Magazins teilgenommen hat. Ihr gewonnener Hauptpreis ist, dass sie die Pressetour eines neuen Films begleiten und ein Portrait über den jungen Hauptdarsteller schreiben darf, welches dann in dem Magazin abgedruckt wird. Während ihrer Recherchearbeiten erfährt Josie, dass einer der bekanntesten Regisseure Hollywoods Frauen am Set sexuell belästigt und nötigt. Josie bleiben zwei Möglichkeiten: entweder sie schweigt oder sie erhebt ihre Stimme und macht den Skandal öffentlich, trotz aller Risiken.

 

Ich fand das Buch wirklich toll! Josie leidet unter einer Angststörung und trotzdem springt sie oft über ihren Schatten und wagt Dinge, die ihr Angst machen. Man versteht ihre Gefühle und ich mochte auch die Nebencharaktere.

In dem Buch werden viele aktuelle und sehr wichtige Themen wie Body-Shaming, sexuelle Belästigung und Nötigung, Rassismus und an manchen Stellen auch LGBTQIA+ thematisiert. Zudem spielen Liebe, Konflikte mit den Geschwistern und Mut eine wichtige Rolle. Das Buch wirkt aber alles andere als überladen, da die Themen geschickt in das Geschehen eingeflochten sind.

Bei dem Thema sexuelle Belästigung habe ich vor allem als Gedanken mitgenommen, dass erstmal keine Wertung stattfinden sollte, denn wenn für eine der beteiligten Personen die Handlungen zu weit gehen, ist es ein Übergriff. Punkt. Das darf man den betroffenen Personen nicht absprechen! Außerdem hat die Geschichte verdeutlicht, wie groß die Scham bei vielen Opfern ist, und dass sich viele gar nicht trauen, Außenstehenden davon zu erzählen. Oft wird das Thema einfach tot geschwiegen. Auch, weil der Täter eine große Macht über die Opfer haben kann.

Ich finde den Untertitel des Buches sehr ermutigend: „Unsere Worte sind unsere Macht“. Wir dürfen nicht schweigen, sondern müssen reden, denn so haben wir Macht und können was verändern. Eine sehr Mut machende und stärkende Aussage wie ich finde.

Und zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich das Cover ansprechend und mit den Zeitungschnipseln sehr passend gestaltet finde, da das Schreiben Josies Leidenschaft und Waffe ist.

 

Von mir kriegt dieses Buch verdiente ⭐⭐⭐⭐,5/ ⭐⭐⭐⭐⭐, da die behandelten Themen extrem wichtig sind und das Buch einem einen angenehmen Lesefluss ermöglicht. Ich empfehle es ab 14 Jahren.